Gewalt: Was ist das?

Den Begriff „Gewalt“ verbinden wir gemeinhin mit Bildern von aktiver körperlicher Einwirkung auf Personen. Gewalt hat jedoch viele verschiedene Facetten.

Sie kann in Form von körperlicher und seelischer Misshandlung oder Vernachlässigung, Freiheitsbeschränkung, Nichtbeachten des Willens, Ruhigstellen mittels Medikamenten, finanzieller Ausbeutung oder sozialer Isolierung erfolgen.

In einer pflegenden Beziehung kann Gewalt von beiden Seiten, auch vom Gepflegten, ausgeübt werden.

Mehr Informationen zum Thema Alter und Gewalt finden Sie hier.

Sie sind am Ende Ihrer Kraft

  • Sie können nicht mehr
  • Ihnen wird alles zu viel
  • Sie möchten doch alles recht machen
  • Sie reagieren anders als Sie möchten
  • So wollen Sie das nicht machen
  • Sie schämen sich deshalb
  • Sie verstehen sich selbst nicht mehr

Krisentelefon bietet Ihnen eine anonyme Aussprachemöglichkeit

  • Wir nehmen Sie ernst
  • Wir hören Ihnen zu
  • Wir beraten Sie in Ihrer kritischen Pflegesituation
  • Wir suchen mit Ihnen nach Entlastungsmöglichkeiten
  • Wir suchen mit Ihnen nach den nächsten Schritten
  • Wir versuchen mit Ihnen eine Lösung für Ihre Probleme zu finden
  • Wenn nötig, vermitteln wir Sie an die zuständigen Hilfsangebote

Gedanken zum Thema Gewalt und Pflege...

Wir wünschen uns alle, zuhause leben und sterben zu können.
Im Falle einer Pflegebedürftigkeit hoffen und wünschen wir uns, dass dies auch zuhause möglich ist, wenn wir die nötige Hilfe bekommen.

Zur Pflege gehören aber beide, die hilfebedürftigen und pflegebedürftigen Personen und die Familienangehörige u. a. Personen, die die Pflege übernehmen.

Meist ist es beiden Beteiligten nicht bewusst, was dies bedeutet und welchen Belastungen sie dadurch ausgesetzt sind.
Bisher bestehende Familienstrukturen sind nicht mehr gültig und jeder muss mit der neuen Rolle zurechtkommen. Oft müssen Kinder die Rolle der „Eltern“ übernehmen und die Eltern die Rolle der „Kinder“. Besonders erschwerend ist es, wenn sich Partner gegenseitig pflegen.

Die Partnerschaft gestaltet sich neu.
Das bisher gelebte Leben ist Vergangenheit, es muss neu gestaltet werden. Oft mit vielen nicht immer positiven Erinnerungen aus der Vergangenheit.

Dazu kommen die körperliche Belastung und die Verantwortung für den Alltag. Die eigenen Bedürfnisse werden nicht wahrgenommen und Außenkontakte vernachlässigt, es kommt zur Vereinsamung.
Die ständig wachsende körperliche und psychische Überforderung kann zur Überlastung führen -> Überschreitung der Grenze der Belastungsmöglichkeiten von Pflegenden und Gepflegten!
Dies ist eine Überforderungssituation und beide Seiten agieren und reagieren oft ganz anders als sie es von sich selbst erwarten.
Wenn dies erkannt wird, kommen Schuldgefühle auf. Ein schlechtes Gewissen meldet sich und es besteht eine große Scham darüber zu sprechen.

Das Gespräch darüber ist wichtig und nicht immer ist eine geeingete Person im Umfeld vorhanden, mit der gesprochen werden kann.

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